Dienstag, 30. September 2014

Yes, Weekend!



Am Freitag begann für mich mit der Campusorientierung in Suita der offizielle Teil meines Studiums. Diese war eine Pflichtveranstaltung für alle ausländischen Studenten der verschiedenen Austauschprogramme, und uns wurden hauptsächlich Dinge nochmal erzählt, die wir schon wussten. Aber so konnten wir zumindest neue Leute kennenlernen und mehrere Kilo Papier mit mehr oder weniger wichtigem Inhalt mit nach Hause nehmen. Vorher ging es für mich aber noch zum Kennenlerntreffen mit meinem Professor, der mir auf dem Weg zu seinem Labor zu meiner Überraschung entgegenkam, da er mich von der Veranstaltung abholen wollte. Er ist wirklich sehr nett und hat mehrmals betont, dass es für mich keinen Zwang gibt was Laborzeiten und Arbeitspensum etc. betrifft und ich v.a. ein schönes Jahr haben soll. Das hört man doch gern!

Am Wochenende gab es im Park in der Nähe einen Markt mit sehr billigem Obst- und Gemüseverkauf, wo ich gleich zugeschlagen habe, weil die Preise im Supermarkt oft exorbitant sind, und einen kleinen Flohmarkt. Daraus wollte ich am Abend gleich ein Gemüsecurry kochen, und ich stand schon mit ein paar deutschen Mädels am Herd (es sind mehrere auf meinem Stockwerk), als eine der anderen Deutschen vorbeikam und uns gebeten hat, ihr zu helfen, weil sie so furchtbare Schmerzen im Auge hat. Weil ich von allen gerade Anwesenden am meisten Japanisch konnte, habe ich beim Notrufservice für unser Wohnheim angerufen, wo mir eine Japanerin in geschörkelstem Keigo (= jap. Höflichkeitssprache, meist für Kunden und Klienten genutzt und nicht gerade einfach zu verstehen) erklärt hat, dass in Japan Sonntagnacht leider alle Augenkliniken zuhaben und sie uns auch nicht wirklich sagen kann, was wir jetzt machen sollen. Nach einigen Weiterleitungen meinte sie dann, ich soll einen Krankenwagen rufen. Da sind wir nach ca. einer halben Stunde endlich auf die Idee gekommen, einen unserer japanischen Tutoren, die mit im Wohnheim leben, um Hilfe zu bitten. Der hat für uns einen Krankenwagen gerufen und sie ins Krankenhaus begleitet. Ihr geht es wieder besser, aber wir mussten sie für die nächste Univeranstaltung entschuldigen, da sie ihr abgedunkeltes Zimmer noch nicht verlassen kann. Wir besuchen sie jeden Tag, kaufen für sie ein etc. Da zeigt sich, dass es wirklich nützlich sein kann, wenn mehrere Leute aus dem gleichen Land kommen, denn wir deutschen Mädels haben sehr gut zusammengehalten und das erste Horrorszenario „krank im Ausland“ ganz gut gemeistert!


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