Nach
einer durch eine fiese Augeninfektion bedingten Schreibpause melde ich mich
zurück mit meinen Erlebnissen in Okinawa.
| Das Shuri-Schloss aus der Ryukyu-Kultur |
Die
Vorfreude auf die suptropischen Inseln wurde leider am Abflugtag etwas getrübt,
als uns die Airline Peach am Flughafen verkündete, dass unser Flug wegen
Wartungsarbeiten ersatzlos gestrichen wurde und wir ja zwei Tage später fliegen
könnten – was bei nur 3 Tagen auf der Hauptinsel und bereits gebuchten
Aktivitäten ziemlich witzlos war. Also blieb uns nichts anderes übrig, als
spontan einen deutlich teureren Flug einer anderen Airline für den nächsten
Morgen zu buchen und uns in eine Jugendherberge einzumieten.
Wenigstens
mit dem zweiten Flug hat alles geklappt und wir hatten nur die erste Nacht in
Naha versäumt, konnten den Tag aber noch nutzen. Naha, die Hauptstadt von
Okinawa, hat einfach den schönsten, saubersten und am liebevollsten dekorierten
Flughafen, den ich je gesehen habe, mit unendlichen Palmenalleen und sicher
hunderten Orchideen. Er liegt auch erstaunich nah an der Stadt, nur ca. 20 min
mit der Monorail in die Stadtmitte, wo sich entlang der „Kokusai-dori“ alle
möglichen Restaurants und Souveniershops aneinanderreihen.
Die
größte Touristenattraktion in Naha ist das Shuri-Schloss aus der Ryukyu-Kultur, die eher Taiwan als Japan ähnelt und vor der Angliederung an Japan 1879 vorherrschend war. Das Schloss wurde leider (so wie so ungefähr ALLES auf der Hauptinsel von Okinawa) im 2.
Weltkrieg zerstört und nun für den Tourismus aufwändig wieder aufgebaut wurde.
In der Burg gibt es nicht nur die damalige Architektur und Schätze, sondern
auch ein Video zu sehen, wie viel Mühe man sich beim Wiederaufbau gegeben hat, alles
traditionell und originalgetreu zu gestalten, was uns sehr beeindruckt hat.
| Ein Ausschnitt aus dem chinesischen Garten |
Besonders
gut hat uns in Naha das traditonelle Handwerk gefallen, das wir in einem
kleinen Museum und in der Töpferstraße bestaunt haben. Mein persönliches
Highlight in der Stadt war allerdings der chinesische Garten, ein Geschenk von
China an die Stadt Naha, in dem wir sicher zwei Stunden verbracht haben.
Weiterhin sehr empfehlenswert ist das moderne und sehr informative Museum der
Präfektur Okinawa, das einen guten Überblick über Geschichte und Kultur der
Inseln gibt. Wir hätten mindestens 3 Stunden einplanen sollen, da wir es leider
nicht geschafft haben, alles Interessante anzusehen.
Aber
wir waren ja nicht nur zum Sightseeing nach Okinawa gekommen, unser
Hauptanliegen war eigentlich Baden, Schnorcheln & Tauchen. Gleich am
zweiten Tag bin ich zum ersten Mal in meinem Leben getaucht und war sehr
aufgeregt, aber trotz der großen Gruppe hatten stets 2-3 Personen einen eigenen
Tauchlehrer, was wirklich angenehm war. Es wurde alles gut erklärt, das Atmen
mit der Sauerstoffflasche ausgiebig geübt und der Tauchlehrer nahm uns anfangs
auch bei der Hand, damit wir nicht abdriften konnten ^-^. Ich habe eine relativ
lange Gewöhnungsphase an das Atmen unter Wasser gebraucht, weil es sich für
mich erst so angefühlt hat, als würde ich keine Luft bekommen, aber meines
Wissens ist das hauptsächlich ein mentales Problem, das viele Anfänger haben.
Die Strapazen haben sich jedenfalls gelohnt: Es war wie mitten im Aquarium, wir
haben Anemonen, bunte Fische, Seegurken, Schnecken, Seeschlangen, einen Sepia
und noch viel mehr gesehen.
Ein
absolutes Muss für Schnorchelfans ist ein Tagesausflug auf die kleinere
Nachbarinsel Zamami, die berühmt für ihre schönen, strandnahen Korallenriffe
ist. Ansonsten gibt es dort bis auf einen Aussichtspunkt aber auch nichts... Jedenfalls
war das von allen Schnorchelerlebnissen das beste, da das Riff an vielen
Stellen nur ca. 5-10m vom Strand entfernt und nur 0.5-1m unter der
Wasseroberfläche liegt. Mann schwimmt also direkt über den Fischen – was meine
Begegnung mit einem Kugelfisch auch gleich deutlich spannender gemacht hat...
| Der herrliche Strand von Zamami |
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