Sonntag, 24. Mai 2015

Sonne, Strand und Schnorcheln in Okinawa



Nach einer durch eine fiese Augeninfektion bedingten Schreibpause melde ich mich zurück mit meinen Erlebnissen in Okinawa.
 
Das Shuri-Schloss aus der Ryukyu-Kultur

Die Vorfreude auf die suptropischen Inseln wurde leider am Abflugtag etwas getrübt, als uns die Airline Peach am Flughafen verkündete, dass unser Flug wegen Wartungsarbeiten ersatzlos gestrichen wurde und wir ja zwei Tage später fliegen könnten – was bei nur 3 Tagen auf der Hauptinsel und bereits gebuchten Aktivitäten ziemlich witzlos war. Also blieb uns nichts anderes übrig, als spontan einen deutlich teureren Flug einer anderen Airline für den nächsten Morgen zu buchen und uns in eine Jugendherberge einzumieten.
Wenigstens mit dem zweiten Flug hat alles geklappt und wir hatten nur die erste Nacht in Naha versäumt, konnten den Tag aber noch nutzen. Naha, die Hauptstadt von Okinawa, hat einfach den schönsten, saubersten und am liebevollsten dekorierten Flughafen, den ich je gesehen habe, mit unendlichen Palmenalleen und sicher hunderten Orchideen. Er liegt auch erstaunich nah an der Stadt, nur ca. 20 min mit der Monorail in die Stadtmitte, wo sich entlang der „Kokusai-dori“ alle möglichen Restaurants und Souveniershops aneinanderreihen.
Die größte Touristenattraktion in Naha ist das Shuri-Schloss aus der Ryukyu-Kultur, die eher Taiwan als Japan ähnelt und vor der Angliederung an Japan 1879 vorherrschend war. Das Schloss wurde leider (so wie so ungefähr ALLES auf der Hauptinsel von Okinawa) im 2. Weltkrieg zerstört und nun für den Tourismus aufwändig wieder aufgebaut wurde. In der Burg gibt es nicht nur die damalige Architektur und Schätze, sondern auch ein Video zu sehen, wie viel Mühe man sich beim Wiederaufbau gegeben hat, alles traditionell und originalgetreu zu gestalten, was uns sehr beeindruckt hat.
Ein Ausschnitt aus dem chinesischen Garten
Besonders gut hat uns in Naha das traditonelle Handwerk gefallen, das wir in einem kleinen Museum und in der Töpferstraße bestaunt haben. Mein persönliches Highlight in der Stadt war allerdings der chinesische Garten, ein Geschenk von China an die Stadt Naha, in dem wir sicher zwei Stunden verbracht haben. Weiterhin sehr empfehlenswert ist das moderne und sehr informative Museum der Präfektur Okinawa, das einen guten Überblick über Geschichte und Kultur der Inseln gibt. Wir hätten mindestens 3 Stunden einplanen sollen, da wir es leider nicht geschafft haben, alles Interessante anzusehen. 


Aber wir waren ja nicht nur zum Sightseeing nach Okinawa gekommen, unser Hauptanliegen war eigentlich Baden, Schnorcheln & Tauchen. Gleich am zweiten Tag bin ich zum ersten Mal in meinem Leben getaucht und war sehr aufgeregt, aber trotz der großen Gruppe hatten stets 2-3 Personen einen eigenen Tauchlehrer, was wirklich angenehm war. Es wurde alles gut erklärt, das Atmen mit der Sauerstoffflasche ausgiebig geübt und der Tauchlehrer nahm uns anfangs auch bei der Hand, damit wir nicht abdriften konnten ^-^. Ich habe eine relativ lange Gewöhnungsphase an das Atmen unter Wasser gebraucht, weil es sich für mich erst so angefühlt hat, als würde ich keine Luft bekommen, aber meines Wissens ist das hauptsächlich ein mentales Problem, das viele Anfänger haben. Die Strapazen haben sich jedenfalls gelohnt: Es war wie mitten im Aquarium, wir haben Anemonen, bunte Fische, Seegurken, Schnecken, Seeschlangen, einen Sepia und noch viel mehr gesehen. 
Ein absolutes Muss für Schnorchelfans ist ein Tagesausflug auf die kleinere Nachbarinsel Zamami, die berühmt für ihre schönen, strandnahen Korallenriffe ist. Ansonsten gibt es dort bis auf einen Aussichtspunkt aber auch nichts... Jedenfalls war das von allen Schnorchelerlebnissen das beste, da das Riff an vielen Stellen nur ca. 5-10m vom Strand entfernt und nur 0.5-1m unter der Wasseroberfläche liegt. Mann schwimmt also direkt über den Fischen – was meine Begegnung mit einem Kugelfisch auch gleich deutlich spannender gemacht hat...

Der herrliche Strand von Zamami

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