Momentan
blüht die Pflaume in Osaka, die stets etwas früher dran ist und länger anhält
als die deutlich berühmtere Kirschblüte. Daher war ich vor zwei Wochen mit
meiner „Gastmutter“, eine Japanerin von meinem „Let’s Talk in Japanese“-Kurs im
Bampakukinenkouen, einen riesigen Park bei mir in der Nähe. Dort gibt es
unzählige verschiedene Arten von Pflaumenbäumen (die ich allerdings nicht
auseinanderhalten kann), die in Weiß, Rosa und dunklem Pink blühen und alle schön auf zwei dafür angelegten Flächen
gruppiert sind, was den Effekt deutlich vergrößert. Die Angewohnheit, nicht nur
Blumen, sondern auch Bäume nach Sorten gruppiert zu pflanzen, ist meines
Wissens in Japan sehr verbreitet und beschert während der Pflaumen- und Kirschblüte
wunderschöne Blütenmeere – was wahrscheinlich genau der Zweck dahinter ist. Es
war jedenfalls gutes Wetter und die Hölle los, was ich nicht erwartet hätte. In
Deutschland bekommt man an einem Sonntagnachmittag sicher kaum jemanden vom
Sofa, nur um sich einen blühenden Baum anzuschauen, aber die Japaner sind mit
Begeisterung dabei. Da wird bestaunt, geschnuppert, 10.000 Fotos gemacht, die
Picknickdecke ausgebreitet und der Kinderwagen durch die unzugänglichsten Passagen
geschoben, um seinen Anteil an der blühenden Pracht zu haben.
Samstag, 21. März 2015
Pflaumenbaumschau
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