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| Das Oedo Onsen Monogatari in Tokyo |
Mein
Jahr hier neigt sich schon dem Ende zu, und da dies natürlich viel Stress mit
sich bringt, habe ich eine ganze Weile kaum noch geschrieben, obwohl es noch so
viele Themen gibt, über die ich gerne berichten würde!
Um
diese Liste doch noch abzuarbeiten, möchte ich mit einer ziemlich berühmten
Institution des japanischen Alltags beginnen: dem Onsen. Ich habe es schon
häufiger erwähnt, jedoch ohne zu beschreiben, wie sich diese Art von Bad von
unseren Schwimmbädern unterscheidet.
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| Ein Rotemburo aus meinem Heimatonsen |
Zunächst
einmal eine Fallunterscheidung: „Onsen“ ist das Bad, das – zumindest urpsrünglich
– Wasser aus einer natürlichen heißen Quelle bezieht und hat deshalb meist auch
einen Außenbereich, genannt „Rotemburo“. Die Badeanstalten, die früher (und auf
dem Land manchmal heute noch) zum Baden im Sinne des sich Waschens genutzt
wurden, heißen „Sento“, sind meist klein und ohne Außenbecken. Das Onsen dient
daher mehr zur Erholung und Enspannung (ähnlich wie das westliche Spa-Konzept),
während das Sento eher einem praktischen Zweck dient und deshalb günstiger ist.
In
beiden Fällen wäscht und schrubbt man sich intensiv mit meist bereitgestellten
Produkten, sodass man die Badebecken sauber betritt – und zwar nackt, weshalb die
Badebereiche geschlechtergetrennt sind. Manchmal gibt es jedoch Außenbecken für
die gemeinsame Nutzung mit Badekleidung.
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| Nachtansicht eines Rotemburo |
Es
gibt meist mehrere Becken mit verschiedenen Wassertemperaturen, Zusätzen,
Wasser aus verschiedenen Quellen oder sonstigen Extras wie Sprudeldüsen. Manchmal gibt es auch weitere kostenpflichtige Aktivitäten wie ein Sandbad oder eine Sauna mit heißen Steinen. Mein
Favorit sind die hölzernen oder keramischen Badewannen, die es in größeren und
teureren Onsen manchmal gibt. Die sind unglaublich bequem, beinhalten meist
nicht zu heißes Wasser und sind für 1-2 Personen ausgelegt.
Da
man sich bei Wassertemperaturen von meist 37-42 °C ziemlich aufheizt, gibt es
immer auch ein kaltes Becken zum abkühlen oder, wie bei meinem häufig
frequentierten Onsen in Wohnheimnähe, im Außenbereich eine Art Holzveranda, auf
die man sich zum Abkühlen legt. Ich konnte es erst nicht glauben, dass man
nicht erfriert oder sterbenskrank wird, wenn man sich im Winter nach einem
heißen Bad bei Minusgraden auf nasse Holzplanken legt, aber nach ca. 10
Sekunden frieren wird es richtig angenehm und hat mir gesundheitlich jedenfalls
nicht geschadet ^-^
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| Persisches Innenbad im Spa World |
In
Japan gibt es um berühmte heiße Quellen herum oft ganze Dörfer, die fast nur
aus Onsen-Hotels bestehen, wie z.B. Arima hinter Kobe, Jozankei auf Hokkaido
oder Kurokawa auf Kyushu. Weiterhin gibt es in Tokyo auch das „Oedo-Onsen-Monogatari“,
das einen Themenpark zur Edozeit für ganztägige Besuche bietet.
Bei
mir in Osaka gibt es dagegen das „Spa World“-Onsen, das einen
asiatisch-orientalischen und einen westlich-europäischen Badebereich anbietet,
dessen Nutzung monatlich zwischen den Geschlechtern wechselt. Ich war dort im
asiatisch-orientalischen Bereich, und es war unglaublich schön mit Liebe zum
Detail und abwechlungsreich gestaltet! Besonders gut hat mir das islamische Bad
gefallen, aber es gab auch ein sehr hübsch gestaltetes japanisches Bad und
einen Bali-Whirlpool, mit dem man sich wie im Urlaub gefühlt hat:
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| Römischer Brunnen im Spa World |
Im
europäischen war ich zwar nicht, aber das sieht mit einem römischen Brunnen,
einer finnischen Sauna-Blockhütte und einer Grotte wie auf Capri auch sehr gut
aus:
In
größeren Onsen gibt es meist auch Ruhebereiche, Massage und Kosmetikbehandlungen, Restaurants, kleine Läden etc.,
sodass man wirklich den ganzen Tag dort verbringen kann – was sich bei den
saftigen Eintrittspreisen oft auch empfiehlt. Für mich gehören Onsen jedenfalls
zu den Dingen, die ich sehr an Japan vermissen werde, wenn ich wieder in
Deutschland bin!





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