Die
Fahrt ins Nirgendwo am Abend zuvor hat sich wirklich gelohnt, denn das
Log-Rafting war wirklich super. Es war zwar nur ca. ein Drittel der Zeit
wirklich Rafting und der Rest langsames vor-sich-hin-Treiben, aber die
Flusslandschaft war atemberaubend. Aus Felsspalten wachsen dort bunte Blumen,
zerklüftetes Gestein zeigt unzählige Formen, Farben und Schattierungen, und wir
haben sogar eine Art Bergziege gesehen, die uns interessiert zugeschaut hat!
Ich habe mich ein bisschen wie in der Kanu-Szene des 1. Herr der Ringe-Teils
gefühlt ^-^
Glücklicherweise
konnte man sich vor der Tour Flipflops ausleihen, denn unser Floß stand
manchmal bis zu den Knöcheln unter (eiskaltem!) Wasser, und nassgespritzt
wurden wir bis zur Hüfte. Es war ein super Spaß und ich kann es wirklich nur
jedem empfehlen, der sich mal nach Wakayama verirrt.
| Der dreifüßige Rabe ist das Symbol des Kumano |
Wieder
trocken und gestärkt ging es weiter nach Hongu, wo wir den letzten der großen
Kumano-Schreine sehen und meine Begleiterinnen sich dort einen Stempel holen
wollten. In Japan gibt es an den meisten Schreinen Stempelbücher mit hübschem,
schreinbezogenem Einbandmotiv zu kaufen, in denen man eine Kalligraphie und
einen besonderen Stempel für ca. 2,50€ an fast jedem Schrein sammeln kann. Ich
habe mir kein solches Buch angelegt, aber meine Freundinnen zeigten großen Sammeleifer,
weshalb wir alle Kumano-Schreine abgeklappert haben.
| Der weiße Strand von Shirahama |
Nach
der fröhlichen Badesause machten wir noch einen Abstecher in ein kleines
Restauraunt, da wir das ganze Wochenende aus Zeit- und Verfügbarkeitsgründen
fast nur Snacks und Fastfood gegessen hatten und zum Abschluss eindlich ein
richtig leckeres Abendessen wollten. Das Essen war sehr lecker und die junge
Bedienung sehr freundlich, hat sich aber strikt geweigert, mit uns Japanisch zu
sprechen, obwohl wir wollten... Dieses Phänomen findet man immer wieder, ich
nehme an, die Japaner möchten einfach die seltene Gelegenheit nutzen, mit
Ausländern Englisch zu üben.
Nachdem
ich den ganzen Tag auf der Landstraße und in Shirahama gefahren war, überließ
ich den Heimweg mit Autobahn und Osakaer Stadtverkehr gerne wieder unserer
Hauptfahrerin, sodass ich ein bisschen dösen konnte, bis wir ca. um Mitternacht
am Wohnheim ankamen. Generell war dieser zweite Mietwagenausflug deutlich
weniger stressig als auf Shikoku, weil die Distanzen deutlich geringer waren
und wir dadurch an den einzelnen Stationen mehr Zeit hatten. Einziger
Wermutstropfen: Obwohl es meinem Magen am Sonntag besser ging, ging es mir in
der folgenden Woche so schlecht, dass ich am Mittwoch nichtmal aufstehen konnte
und deshalb am Donnerstag mit Laborkollegen zur Untersuchung ins
Universitätskrankenhaus bin. Sie haben nichts direkt am Magen gefunden (ich
nehme mal an, es ist einfach eine Nachwirkung der Strapazen auf See), aber mir
verschiedene Medikamente mitgegeben, mit denen es deutlich besser wurde. Mittlerweile
geht es mir wieder gut, also keine Sorge!
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