Montag, 6. Juli 2015

Magendrama in Wakayama - Tag 2



Die Fahrt ins Nirgendwo am Abend zuvor hat sich wirklich gelohnt, denn das Log-Rafting war wirklich super. Es war zwar nur ca. ein Drittel der Zeit wirklich Rafting und der Rest langsames vor-sich-hin-Treiben, aber die Flusslandschaft war atemberaubend. Aus Felsspalten wachsen dort bunte Blumen, zerklüftetes Gestein zeigt unzählige Formen, Farben und Schattierungen, und wir haben sogar eine Art Bergziege gesehen, die uns interessiert zugeschaut hat! Ich habe mich ein bisschen wie in der Kanu-Szene des 1. Herr der Ringe-Teils gefühlt ^-^
Glücklicherweise konnte man sich vor der Tour Flipflops ausleihen, denn unser Floß stand manchmal bis zu den Knöcheln unter (eiskaltem!) Wasser, und nassgespritzt wurden wir bis zur Hüfte. Es war ein super Spaß und ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, der sich mal nach Wakayama verirrt.
Der dreifüßige Rabe ist das Symbol des Kumano
Wieder trocken und gestärkt ging es weiter nach Hongu, wo wir den letzten der großen Kumano-Schreine sehen und meine Begleiterinnen sich dort einen Stempel holen wollten. In Japan gibt es an den meisten Schreinen Stempelbücher mit hübschem, schreinbezogenem Einbandmotiv zu kaufen, in denen man eine Kalligraphie und einen besonderen Stempel für ca. 2,50€ an fast jedem Schrein sammeln kann. Ich habe mir kein solches Buch angelegt, aber meine Freundinnen zeigten großen Sammeleifer, weshalb wir alle Kumano-Schreine abgeklappert haben. 



Der weiße Strand von Shirahama


Der nächste, etwas weiter entfernte Halt war auch schon unsere letzte Station, der Ferienort Shirahama, was „weißer Strand“ bedeutet und nicht zu viel versprochen war. Der dortige, ca. 1 km lange Sandstrand gilt als der schönste in ganz Kansai, und da er an der Westküste liegt, konnten wir auch am Abend bei angenehmen Temperaturen ein bisschen plantschen und den Sonnenuntergang ansehen. Der urpsrüngliche Sand dort soll übrigens übe die Jahre weggeschwemmt worden sein, weshalb man den bestmöglichen weißen, feinen Sand aus Australien importiert hat. Shirahama hat sich jedenfalls zum absoluten Ferienort in der Gegend entwickelt, mit vielen Hotels, Onsen, Vergügungsparks, Zoos, etc. Da scheint sich der Aufwand also gelohnt zu haben!
Nach der fröhlichen Badesause machten wir noch einen Abstecher in ein kleines Restauraunt, da wir das ganze Wochenende aus Zeit- und Verfügbarkeitsgründen fast nur Snacks und Fastfood gegessen hatten und zum Abschluss eindlich ein richtig leckeres Abendessen wollten. Das Essen war sehr lecker und die junge Bedienung sehr freundlich, hat sich aber strikt geweigert, mit uns Japanisch zu sprechen, obwohl wir wollten... Dieses Phänomen findet man immer wieder, ich nehme an, die Japaner möchten einfach die seltene Gelegenheit nutzen, mit Ausländern Englisch zu üben. 


Nachdem ich den ganzen Tag auf der Landstraße und in Shirahama gefahren war, überließ ich den Heimweg mit Autobahn und Osakaer Stadtverkehr gerne wieder unserer Hauptfahrerin, sodass ich ein bisschen dösen konnte, bis wir ca. um Mitternacht am Wohnheim ankamen. Generell war dieser zweite Mietwagenausflug deutlich weniger stressig als auf Shikoku, weil die Distanzen deutlich geringer waren und wir dadurch an den einzelnen Stationen mehr Zeit hatten. Einziger Wermutstropfen: Obwohl es meinem Magen am Sonntag besser ging, ging es mir in der folgenden Woche so schlecht, dass ich am Mittwoch nichtmal aufstehen konnte und deshalb am Donnerstag mit Laborkollegen zur Untersuchung ins Universitätskrankenhaus bin. Sie haben nichts direkt am Magen gefunden (ich nehme mal an, es ist einfach eine Nachwirkung der Strapazen auf See), aber mir verschiedene Medikamente mitgegeben, mit denen es deutlich besser wurde. Mittlerweile geht es mir wieder gut, also keine Sorge!






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