Montag, 13. Oktober 2014

Taifun, was nun?

Schon zwei Wochenenden hintereinander haben wir in Osaka einen Taifun: Der Himmel und die Stadt sind von einer undurchdringlichen Wolkenmauer verdeckt, es stürmt und regnet den ganzen Tag - deswegen habe ich heute wortwörtlich "sturmfrei", und evtl. fällt auch morgen der Unterricht aus, denn man kann währenddessen nicht gefahrenfrei rausgehen (zumindest aus Sicht der Japaner). Der Wind ist zwar deutlich heftiger als ich es aus Deutschland gewohnt bin, doch so schlimm, wie ich ihn mir durch die ganzen Unwetterwarnungen erwartet habe, ist er bei Weitem nicht. Aber er scheint gerne mit Fahrrädern "Domino Day" zu spielen ;-)
Ich habe noch gar nicht erzählt, dass ich mir ein Fahrrad gekauft habe, um mir ein bisschen mehr Bewegung zu verschaffen und nicht mehr so viel für den teuren Nahverkehr zu zahlen (es gibt nämlich keine Studentenermäßigung). Es ist gebraucht, mit schwarzem Rahmen, Marke Omafahrrad, für umgerechnet ca. 60€. Und einen Helm dazu, womit ich noch unjapanischer aussehe als ich das eh schon tue, denn ich habe seit meiner Ankunft noch keinen einzigen (!) Japaner gesehen, der beim Fahrradfahren einen Helm trägt. Und das, obwohl es hier sehr hügelig ist und die Leute dementsprechend rasant den Berg hinunterfahren. Bei der Geschwindigkeit will man eigentlich keinen direkten Kontakt zwischen Kopf und Asphalt...

Letzten Mittwoch hatte wir die "Let's-Speak-Japanese-Welcome-Party". Ich bin davon ausgegangen, dass es darum geht, dass sich ausländische und japanische Studenten zusammensetzen und zur Übung ein bisschen plaudern. Und habe mir die Party auch als Party im studentischen Sinne vorgestellt. Allerdings ist das Komitee eher ein Renter- und Hausfrauenverein. Es gab daher ein gemeinsames Essen und sich Vorstellen statt einer wilden Party. Die Leute waren aber echt nett, einige sprechen sogar Englisch. Da in Japan natürlich niemand mit Vegetariern rechnet, war die Speisenauswahl für mich und meine Gesinnungsgenossen stark eingeschränkt, aber eine engagierte Japanerin hat uns extra einen Riesenberg fleisch- und fischloses Yakisoba (= gebratene Nudeln) gemacht, dessen Rest wir sogar mit nach Hause nehmen durften. Ich habe an der Portion 3 Tage lang gegessen...
Da ich in letzter Zeit gar nicht mehr in der Stadt unterwegs bin und deshalb keine neuen Bilder gemacht habe, heute nur ein "älteres" Exemplar aus Kyoto, als ich mit meinem Bruder auf einer Tempelanlage vegetarisches Mönchsessen probiert habe.
 


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