Am
Wochenende war ich mit einer Mitbewohnerin zum DAAD-Treffen von Freitag bis
Sonntag in Tokyo. Wir sind mit dem Nozomi-Shinkansen, dem schnellsten Zug
Japans, die Strecke von über 500 km in 2,5 h gefahren – also durchschnittlich
mit 200 km/h. Auf dem Treffen am Freitag habe ich viele nette Leute
kennengelernt, und witzigerweise über eine andere Stipendiatin einen Bekannten
aus meinem Japanisch-Konversationskurs vom letzten Semester getroffen, der
gerade in Tokyo studiert.
Von
Samstag auf Sonntag habe ich zum ersten Mal auf traditionellen Tatami-Matten (=
aus Reisstroh) und auf einem Futon übernachtet. Dafür, dass er im Vergleich zu
einer westlichen Matratze relativ dünn war, habe ich sehr gut geschlafen. Auch
die Winzigkeit des Zimmers (zu zweit!) hat eigentlich nicht gestört, es war ja
nur für eine Nacht. Aber als meine Mitbewohnerin ihrem Freund ein Bild davon geschickt
hat, war seine Antwort nur: „Seid ihr im Gefängnis?“ ^-^ Das hat bestimmt kein
ebenfalls traditionelles japanisches Bad, in das man vor dem Schlafengehen zur
Entspannung steigt. Allerdings nur gründlich gewaschen, denn es ist ein
Gemeinschaftsbad, das nackt genutzt wird – natürlich geschlechtergetrennt.
Am
Sonntag waren wir im Edo-Tokyo-Museum, in dem die Geschichte der Stadt und das
Leben ihrer Bewohner ab dem Aufschwung im japanischen Mittelalter mit
verschiedensten Exponaten und Rekonstruktionen anschaulich dargestellt wird. Es
war zwar imposant und ich mag Museen sehr gerne, aber meine Aufnahmefähigkeit
war an diesem Tag schon früh ausgereizt, weshalb wir uns nochmal dem Konsum
hingaben; diesmal in Akihabara. Dabei habe ich zufällig gleich mehrere rare
KitKat-Sorten entdeckt, wonach ich schon die ganze Zeit gesucht habe, denn
Japan hat die größte Sortenvielfalt weltweit, und man kann es schon fast als „Sport“
sehen, an die regional und saisonal stark begrenzten Varianten zu kommen.
Als
wir am Abend wieder in Osaka ankamen, wurden wir mit einer kleinen „Crêpe-Orgie“
begrüßt, die zwei unserer französischen Mitbewohnerinnen zur Freude aller
organisiert hatten. So ist ein wirklich herrliches Wochenende ausgeklungen, das
nur leider einen großen Berg Hausaufgaben für diese Woche angehäuft hat...
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