Freitag, 21. November 2014

Sweets are a girl's best friend




Nach einer Woche Japanunterbrechung für die Hochzeit von Freunden bin ich wieder zurück und habe für mein Wohnheim und Labor bestimmt 10 kg Lebkuchen, Spekulatius, Dominosteine etc. importiert. Ins Labor bringe ich jetzt jeden Tag etwas Anderes mit, so können die Japaner die Kultur der deutschen Weihnachtsbäckerei kennenlernen und ich mache mich beliebt ;-) Und auch mit einigen meiner deutschen und asiatischen Mitbewohnerinnen habe ich schon eine kleine „Brot-und-Süßigkeiten-Orgie“ gefeiert... Die deutschen Produkte sind bei allen sehr gut angekommen, und einige Asiatinnen haben sogar den Wunsch geäußert, Deutschland unbedingt besuchen zu wollen. Ich habe meinen (Ess-)Kulturauftrag also erfüllt ^-^

Heute Abend gab es eine „Chinese Food Party“, bei der die ChinesInnen und TaiwanesInnen hier im Wohnheim verschiedene traditionelle Speisen für alle gekocht haben. Es gab auch eine Reihe vegetarischer Gerichte, von denen mir die Eier-Tomatensuppe am besten geschmeckt hat. Da auch Studenten aus anderen Wohnheimen da waren, habe ich zum kulinarischen Erlebnis noch ein paar nette neue Leute kennen gelernt. Leider habe ich keine Fotos gemacht, aber ich möchte heute ein Foto vom Geburtstagskuchen, den ich von meinem Labor bekommen habe (die zwei langen Kerzen bedeuten je 10 Jahre, so kann man jedes Alter einfach darstellen), und von meiner japanischen Lieblingssüßigkeit „Taiyaki“ nachreichen. Diese kleinen Kuchen in Fischform kommen oft in Manga und Anime vor, es gibt sie an kleinen Ständen auf Festen und regelmäßig auch an der Bahnstation in der Nähe meiner Uni zu kaufen. Traditionell sind sie mit süßem roten Bohnenmus gefüllt, aber es gibt sie ebenso mit einer puddingartigen Füllung in den Geschmacksrichtungen Vanille, Schoko, Karamell, Matcha (japanischer Grüntee) etc. Seit zwei Monaten habe ich es nicht geschafft, ein Foto davon zu machen, weil sie frisch und warm verkauft werden und ich meinen Fisch immer schon gegessen hatte, bis ich daheim angekommen war... Gestern kam mir dann die einfache wie geniale Idee, einfach zwei Stück zu kaufen, einen zum gleich Essen und einen zum Fotografieren – und siehe da, es hat geklappt :-)


Montag, 10. November 2014

Lichtermeer in der Nacht




Am Samstagabend gab es in einem Park ganz in der Nähe die sogennante „Senri Candle Road 2014“, in der nicht nur die Gehwege innerhalb des Parks, sondern auch Grünflächen in verschiedenen Motiven mit insgesamt 90.000 Kerzen (!) erleuchtet wurde. Meines Wissens nach wurden etliche davon von Kindergärten und Schulen gestaltet, man konnte aber auch vor Ort welche bemalen, denn es waren meist Teelichter in einem weißen Pappbecher. Erstaunlicherweise habe ich trotz der eigentlich bedenklichen Kombination Papier + Feuer keine außer Kontrolle geratenen Kerzen gesehen, und auch sonst hat niemand gezündelt oder etwas zerstört, sondern die Leute sind herumgegangen, haben die von ihnen/ihren Kindern gestaltete Kerze gesucht oder haben erloschene Kerzen wieder entzündet bzw. ausgetauscht. Japan ist so schön zivilisiert! ^-^
Dazu gab es auch eine Bühnenshow mit Tanzaufführungen von verschiedenen Gruppen jeglichen Alters. Am meisten beeindruckt haben mich die Kinder, da die schon in der Grundschule eine Bewegungskoordination haben wie bei uns nicht einmal die meisten Abiturienten ;-) 


Leider habe ich zwar zur Candle Road 2014 (noch?) kein Video gefunden, aber man kann sich wenigstens von der letztjährigen Veranstaltung ein Bild machen:


Ansonsten hier noch ein paar Fotos von mir, aber so beeindruckend, wie es in Wirklichkeit war, lässt es sich leider nicht einfangen, vor allem nicht mit meiner Kamera... Mich hat es allerdings gewundert, dass der ganze Aufwand für gerade mal 4 Stunden, nämlich von 16-20 Uhr betrieben wurde. Aber es war für die Organisatoren und freiwilligen Helfer zumindest eine Mühe, die sich gelohnt hat - hoffe ich jedenfalls.

















Ein ziemlich perfekter Geburtstag



Mein Geburtstag am Sonntag vor ca. einer Woche war echt super: Ich hab nach dem Aufstehen erstmal alle tollen Geschenke & Karten aufgemacht, die mir so geschickt wurden (an dieser Stelle ein großes DANKE an alle Absender!), lecker gefrühstückt und bin dann mit Freundinnen nach Umeda, dem nördlichen Zentrum von Osaka, um ein bisschen einzukaufen (wobei ich dieses witzige Auto gesehen habe). Dann haben wir typische japanische Freundschaftsfotos (Purikula) gemacht, wofür es verschiedene Automaten in jedem Einkaufszentrum gibt. Man kann dort zwischen verschiedenen Stilen und Hintergrundmotiven wählen und die fertigen Bilder mit allem Möglichen Schnickschnack digital verzieren. Dann werden sie ausgedruckt und zwischen den beteiligten Personen aufgeteilt. Man kann sie auch abziehen und als Sticker verwenden. Jedenfalls eine gute Erfindung, um sich an schöne Tage zu erinnern.
Irgendwann sind wir an einem kleinen Verkaufsstand mit (mehr oder weniger) französischer Patisserie vorbeigekommen, und da habe ich ein wirklich zu lecker aussehendes Schoko-Eclair erblickt – was mir meine Freundinnen umgehend als Kuchenersatz gekauft haben und es somit zum Geburtstags-Eclair deklariert wurde. War natürlich unglaublich gut! ^-^
Als Mittagessen waren wir in einem Knoblauch-Restaurant (wo auf der Speisekarte statt Schärfegrade Knoblauchgrade angegeben waren – hab ich vorher auch noch nie gesehen) und haben Pizza und – natürlich – Knoblauchbrot gegessen. Danach sind wir in einen anderen Stadtteil gefahren, um noch ein paar spezielle Lädern abzuklappern, uns später mit weiteren Mädels zu treffen und gemeinsam Indisch essen zu gehen. Ich liebe indisches Essen und es ist perfekt für Vegetarier, da die indische Küche ja auch auf Hindus eingestellt ist, deshalb hatte ich mir das gewünscht. Es gab sehr leckere und günstige 4-Gänge-Menüs in verschiedenen Varianten, und obwohl gar nicht jeder Nachtisch bestellt hatte, haben wir zum Schluss alle Mangoeis bekommen. Und sie hatten das beste Naan-Brot, das ich bisher gegessen habe.
Als wir abends wieder heimkamen, waren wir alles so satt, dass wir nicht mal mehr den Käsekuchen essen konnten, mir eine weitere Freundin noch überraschend als Geburtstagskuchen geschenkt hat, aber das haben wir nachgeholt :-)
Alles in allem war es wirklich ein toller Tag!